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Jeder kann es: Die Stimme so einsetzen, dass er sich durchsetzt und begeistert

geschrieben von Heide Merkel

Lesezeit: 3 Minuten

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Angenehm und durchsetzungsstark: Die meisten Persönlichkeiten, die als charismatisch gelten, haben eine gute Stimme. Und ja, es geht: Jeder, der will, kann seine Stimme so einsetzen, dass sie wirkt. Bei Meetings, bei Mitarbeitergesprächen und vor großem Publikum. In diesem Beitrag gibt es 5 Tipps und Techniken, die gleich wirkungsvoll umgesetzt werden können.

Tipp Nummer 1: Mund beim Sprechen leicht geöffnet lassen 

Wir sprechen leichter und besser, wenn wir durchgehend mit Luft versorgt sind. Bei formellen oder aufregenden Terminen (Meetings, Mitarbeitergespräche,Vorträge) neigen manche Menschen dazu, außer Atem zu kommen. Das macht sich bemerkbar durch, wenn sie nach Luft „schnappen“ müssen. Wer jedoch den den Mund während des Sprechens leicht geöffnet lässt, bekommt automatisch und unauffällig Luftnachschub und der Körper bleibt ganz entspannt. Diesen Tipp erklärt Stimm- und Sprechtrainerin Jutta Talley ab Minute 10:50 im Besser-als-Marketing-Interview

Tipp Nummer 2: Sage Papperlapp

Der Ausdruck Papperlapp steht für unnützes Geschwätz oder oberflächliches Gerede. Wer jedoch Papperlapp mehrmals hintereinander vor einem Meeting oder Vortrag laut vor sich hersagt, wird viel deutlicher seine Worte ausdrücken. Denn einerseits hilft uns Papperlapp unser Zunge zu lockern und stärkt die Artikulation. Gleichzeitig bleibt bei diesem Wort der Mund leicht geöffnet. Somit ist wieder die Luftzufuhr gesichert (Die ausführliche Erklärung ab 9:30 Minute im Video) 

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In diesem Video gibt Jutta Talley 5 Tipps, wie ihr eure Stimme einfach optimiert. Für mehr Erfolg bei der Arbeit und im Team.

Tipp Nummer 3: Überlege vorher was Du willst  

In der Hektik des Arbeitsalltag vergessen wir oft, welches Ziel wir mit Gesprächen und in Meetings verfolgen. Hier hilft, kurz vorher innezuhalten und zu fragen: „Wie ist der optimale Ausgang dieses Gespräches? Was will ich erreichen?“ Die Antworten färben auf unsere innere Haltung ab. Diese wiederum strahlt aus, was wir wollen. Zu kompliziert? Hier ein Beispiel aus den privaten Alltag:  
 
Wer mit Kindern zusammenlebt, hat sicherlich folgende Situation erlebt. Wenn man genau weiß, was man will und das ausspricht – beispielsweise: „Komm bitte, das Essen ist fertig.“ oder „Stopp, gefährlich!“ So wird eher vom Kind entsprechend reagiert. Wer aber einfach nur ruft, ohne bei den Gedanken dabei zu sein, auf den hört keiner. „Wir haben die Gabe mit jedem Menschen anders zu sprechen. Das sollten wir auch bewusst nutzen“, sagt Stimm- und Sprechtrainerin Jutta Talley.  

Manchmal wirken Frauen zu freundlich oder zu niedlich oder haben Schwierigkeiten, ihre Führungsposition mit Leichtigkeit umzusetzen. „Dabei hat jede Frau und jeder Mann das Potenzial souverän zu wirken und sich durchzusetzen“, betont Stimmtrainerin Jutta Talley. Wichtig sei, sich seiner Position bewusst zu werden. Zu akzeptieren, dass man nun Chefin oder Teamleiterin ist.  

„Wenn ich weiß, welche Botschaft ich habe und die Zielgruppe im Blick – also weiß, wie die anderen angesprochen werden müssen, dann kommt meine Message auch an.“ Mehr dazu ab Minute 5:32 im Interview.  

Stopp der Opferhaltung

Wenn man also das Gefühl hat, vom Team nicht ernst genommen zu werden, sollte man sich erst selbst reflektieren. Die anderen kann man nämlich nicht ändern, nur sich selbst. Daher, anstatt den anderen die Schuld zu geben: Besser, die eigene Rolle definieren und überlegen, wie man wirken will. 

Tipp 4: Lockerheit setzt sich durch

Das Verb durchsetzen klingt hart: als müsse man viel Energie aufwenden, um etwas zu erreichen. Dabei geht es gar nicht darum, gegen den Willen anderer zu arbeiten, sondern sie zu begeistern.  

Wer körperlich locker sein kann – und hier gibt es ganz einfache Lockerungsübungen, die Jutta Talley im Video vorstellt – kommt meist auch lockerer und sympathisch rüber. Anspannung überträgt sich meist auch aufs Publikum. Darüber spreche ich mit Jutta Talley ab Minute 12:54 im Video.  

Tipp 5: Bodenkontakt 

Das Sprichwort „Mit beiden Beinen im Leben stehen“, spiegelt auch die Wirkung beim Sprechen wider. Daher empfiehlt Jutta Talley: „Am besten lockere Füße haben, lockeren Stand bewahren und immer den Bauch locker lassen.“ Ausführlicher dazu im Video ab Minute 3:40. 

Noch mehr praktische Tipps für eine bessere Wirkung beim Sprechen gibt es in dem Besser-als-Marketing-Video, das nach dem Jutta Talley Workshop entstanden ist. Sie zeigt dort auch Artikulationsübungen. Also: schaut rein und probiert es aus. Ich freue mich auf eure Kommentare.  

Übrigens: Korken beißen ist out. 2010 im Sprechtrainig und auch noch 2015 beim Moderationstraining, habe ich Texte mit Korken im Mund eingesprochen. Das ist jedoch kontraproduktiv, da der Kiefer locker sein sollte, sagt Jutta Talley. Besser ist es, die Zähne mit den Lippen zu verstecken und dann Wochentage aufzusagen. Wie das aussieht? Schaut rein: Ab Minute 5:09 seht ihr, wie lustig das aussieht. Und natürlich, wie klarer danach die Sprache ist. 


Das Video ist auf der Jahrestagung der 81fünf hightech & holzbau AG entstanden. Ich habe u.a. zwei Workshops der Stimm- und Kommunikationstrainierin Jutta Talley besucht. Das Besondere: Sie trainiert nicht nur das Sprechen, sondern hat auch eine Ausbildung zur systemischen Beraterin und Supervisorin. Dieses Wissen setzt sie bei ihren Trainings ein.

Danke an Moll bauökologische Produkte GmbH, dass ich bei der Jahrestagung der 81fünf hightech & holzbau AG pro clima repräsentieren und spannende Menschen kennenlernen durfte. Danke an das Team von 81fünf, dass wir dabei sein und die Interviews führen durften.

Spannende Interviews zum Thema Holzbau findet ihr im pro clima Blog

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